Seitenbeginn Seitenende Reise-Startseite Startseite Kreta Start Homepage

Zur Startseite der Ägäisreise
Ägäis Startseite

Zur vorherigen Seite
Phaistos - Matala

Beim Start in unseren letzten Tag auf Kreta zeigte sich das Wetter noch einmal vor seiner besten Seite.
Das sollte sich aber im Lauf des Tages ändern.

Auch die Gipfel des Diktigebirges grüßten bei der Anfahrt zum Ledersanktuarium.

 

Die Ausdehnung des Palastes von Malia beträgt nur ein Drittel der Größe von Knossos und auch sonst gibt es ein paar Unterschiede.
Während man in Knossos und Phaistos nur Steine zum Bau verwendet hat, bestehen die Wände hier vielfach aus einem Gemisch
von Sand, Erde und Kalk. Letzterer wurde offenbar auch in größeren Brocken verarbeitet. Das Ganze stellt quasi eine Art Beton dar.


Nach der Zerstörung durch ein Erdbeben um 1750 v. Chr. wurde Malia um 1650 v. Chr. wieder aufgebaut.
1450 v. Chr. wurde die Anlage erneut zerstört. Man nimmt an, dass die Ursache das Erdbeben war, welches zur
gleichen Zeit auch den Palast von Knossos zerstörte. Eine riesige Flutwelle, die durch den Vulkanausbruch
von Santorin verursacht worden sein könnte, scheidet nach heutigen Erkenntnissen aus, weil dadurch die Brandspuren
an den Mauern nicht erklärt werden können.

 

Der Rundgang begann an acht Steinringen, die sich als Getreidesilos herausstellten.


 

Ein nicht unerheblicher Teil des Palastes besteht im Osten und Westen auch hier aus Warenlagern.

Der Sinn und Zweck mancher Räume erschließt sich aus dem Grundriss nicht unbedingt.
Hier sind es die schmale Tür und der lange "Wurmfortsatz" im hinteren Teil, die Rätsel aufgeben.

Solche Scheiben - genannt Kernos - verwendete man als Opferscheibe.

 


Diese Kammern gehören zum Westmagazin.

 


Offensichtlich kannte man auch bereits Ziegel.

 


Im Ostmagazin bewahrte man wohl Flüssigkeiten auf. Das liegt nahe,
denn im Boden sind Abflussrinnen und eine Auffanggrube eingelassen.

 

 


Der Stein mit der Delle liegt im Zentralhof. Es wird vermutet, dass er als Absprungstelle für die Stierspringer diente.
Eine Miniatur eines solchen "Artisten" fand man in Knossos.

 

 


Ein Hinweis, dass der Palast mindestens ein Obergeschoß hatte, ist die Treppe,
die sich in der Nähe des Springersteins befindet.

 

 



An dieser Stelle soll eine Hypostyl-Halle, ein Saal mit Säulen und einem flachen Dach, gestanden haben.

 

Die linke Schnecke gehört zu den essbaren Exemplaren dieser Gattung.

 

 

 



Das ist eines von den zwei Modellen, die in dem kleinen Ausstellungsraum auf dem Gelände stehen.

 

Etwas, womit man auf Kreta nicht rechnet, wird in diesem Gewächshaus angebaut.


 

 

Auf dem Weg zur Lasithi-Hochebene überqueren wir die Nationalstraße (die Richtung nach Osten)
und befinden uns bereits nach kurzer Fahrt wieder in den Bergen.

 


 


Für den Bau des Aposelemidamms mussten die wenigen Bewohner der Ortschaft Sfendyli umgesiedelt werden.
Der Stausee liefert das Trinkwasser für Iraklio und Agios Nikolaos.

Für den Bau der 650m langen und 62,5m hohen Staumauer mussten 4 Mio. Kubikmeter Erdreich bewegt werden.
Das Fassungsvermögen des 2012 fertiggestellten Bauwerks beträgt 27 Mio. Kubikmeter.
Das Wasser wird vom Aposelemifluss und durch einen 3,4 km langen Rohrtunnel von der Lasithihochebene
geliefert. Nach 35 monatiger Bauzeit des Tunnels kam erst vor Kurzem (November 2017) die Bohrkrone wieder ans Tageslicht.


Das weiße Gebäude in der Bildmitte ist das Homo-Sapiens-Museum

 

 


Die Passhöhe liegt auf etwa 1100m.

 


Im Süden begrenzt das Diktigebirge die Hochebene, die sich in 830 Meter über dem Meeresspiegel auf ca. 10km mal 5-7km erstreckt.

 

Im Hauptort Tzermiado haben wir eine Stunde Mittagspause, die wir für Erkundungen nutzen.
In einem kleinen Supermarkt besorgen wir uns eine Box kretischer Erdnüsse und eine Flasche Rotwein,
und freuen uns auf ein ruhiges Plätzchen am Ende unserer Tour. In dem Laden habe ich auch
nach Katzenfutter gesucht, für die gefräßigen Stubentiger, denen wir immer wieder begegnen.
Die Suche war allerdings vergeblich, die Mietzen müssen hier selber für ihre Mahlzeiten sorgen.

 


Gleich am Anfang entdeckten wir diesen "Abenteuerspielplatz".

 

 

Das "Hauptpostamt"

 

Im Zentrum sind in dieser Jahreszeit noch die meisten Lokale geschlossen.

 

      

Neben schön renovierten Anwesen und herausgeputzten älteren Objekten haben wir aber auch jede Menge "Lost Places" gefunden,
aber dazu später.

 


Treppe ins Nirvana

 


Gut, dass von der mitgebrachten Brotzeit noch etwas übrig ist.

 


Koexistenz von alt und neu

 


Der Eigentümer von dem Radl wohnt wahrscheinlich im oberen Stockwerk.

 


Das findet man oft - Haus und Türen/Fenster in den griechischen Landesfarben.

 


Gibt es IN den Häusern keine Treppen?

 

 

Wir fanden auch wie geplant ein Plätzchen zum Rasten - bei der Aussicht ideal!

 


Weniger schön war dieser Fund. Der arme Hund hauste in einem Verschlag unter einem Felsen.
Kein Wasser, kein Futter, wundes Knie und angekettet.

Über den letzten Brocken meiner Brotzeit hat er sich sehr gefreut.

 

 

Ach ja, da war ja noch was. Ich hatte ja anfangs von den Lost Places gesprochen, die wir in Tzermiado gefunden hatten.
Sicher ist die folgende Sammlung nur ein kleiner Teil von dem, was hier insgesamt existiert.


Nearly lost

 

 

 

 

 

Die Ortschaften liegen alle an den umgebenden Berghängen, um Ackerland zu sparen. Immerhin sind hier im Jahr zwei Ernten möglich.

 

 

 

 

 

 

Direkt an der Straße Malia - Tzermiado liegt am Berghang das Kloster "Kera Kardiotissa" was so viel heißt wie
"Herrin des Herzens". Im Eingangsbereich stehen diese umgedrehten Pithoi als Blumentopfuntersetzer.

 


Bei der Wasserstelle am Hang hat man einen weiten Ausblick, sofern die Sicht gut ist.
Leider blieb uns das gute Wetter, das wir am Morgen hatten, nicht erhalten. Inzwischen
hat sich der Himmel mit leichten Wolken zugezogen und Dunst behinderte die Fernsicht.

 

Die Klosterkirche stammt aus dem 14. Jhd., sieht aber nicht nach altem Gemäuer aus. Nur beim näheren Hinsehen entpuppen sich manche der
Ziegel als betagt. Die Kirche erscheint, ebenso wie die Klostergebäude, frisch renoviert. Im Vergleich zu Moni Arkadi oder Agia Triada ist die
Fläche des Areals entschieden geringer, die Gebäude stehen gedrängt um den kleinen Innenhof.


Die Fresken, auch aus dem 14. Jhd., im Inneren der Kirche gehören zu den besterhaltenen auf Kreta.

 

 

 

 

Kirchenportal und Detail

 


 

 

Welche Bewandtnis es mit der, im Klosterhof aufgestellten Marmorsäule auf sich hat, erklärte uns Christina folgendermaßen.

In der Kirche gibt es eine angeblich wundertätige Marienikone, nach der das Kloster benannt ist.
Diese Ikone wurde von den Osmanen geraubt und nach Konstaninopel gebracht.
Auf wundersame Weise kehrte sie jedoch selbständig nach Kreta zurück. Die Osmanen raubten
die Ikone ein weiteres Mal - die Ikone kehrte zurück.
Nach dem dritten Raub durch die Türken ketteten diese die Ikone an einer Marmorsäule an.
Die Ikone kehrte dennoch zurück und zwar mitsamt Steinsäule und Kette.

Neben der Ikone in der Kirche hängt die angebliche Kette an der Wand und wird ebenso wie jene verehrt.

 

Am Eingang zum Klosterhof gibt es ein kleines "Museum". Hier werden einige weitere Ikonen gezeigt.

 

Argwöhnisch beobachtet die Zerberus-Schwester die Kirchenbesucher.

 

 

Auf ca. 600m Höhe liegt das Dorf Krasi, etwa 1,5 km vom Koster Kera entfernt.
Der Name leitet sich vom griechischen Wort krasí für Wein ab.

 

 

 

 

Die Brunnenstube stammt aus der venezianischen Epoche Kretas.
Dem Wasser wird eine wundertätige Wirkung nachgesagt.
Welche das genau ist, habe ich nicht nachgefragt, ein bisschen viele Wunder in letzter Zeit.
Ich hab's auch nicht ausprobiert, denn mit Wasser, das nicht aus einer
Mineralwasserflasche stammt, soll man auf der Insel vorsichtig sein,
sonst könnte man eine "wundersame" Überraschung erleben,
die den Besuch einer anderen Örtlichkeit erfordert.

 

 

Die Brunnstube ist es aber nicht, wofür Krasi bekannt geworden ist, sondern ein Baum.
Die riesige Platane in der Nähe des Brunnens hat einen Stammumfang von 16 bis 20 Meter und
wird auf ein Alter von 1800 bis 2000 Jahre geschätzt, je nachdem welchen Quellen man folgt.

 

 

 

 

Ein Stück weiter dorfauswärts gibt es einen Laden in dem Mutter und Tochter Tees, Kräuter, Honig und ...
von der Insel verkaufen. Zu den endemischen Kräutern Kretas gehört der Diktamus. Dabei handelt es sich um eine Pflanze
aus der Gattung Origanum (Dost), deren Name sich von ihrem Herkunftsgebiet, dem Dikti-Gebirge, ableitet.
Wie es aussieht, hat sich also nicht erst Harry Potter der Wirkung des Heilkrauts bedient.

 


Jetzt geht's aber langsam nach Hause.

 


 

Ja, Feunde, das war's, das war Kreta 2018.

Eine Zusammenfassung und ein Dankeschön gibt's aber noch im Abspann.

 

 


Abspann
Zur nächsten Seite