Das Wetter war sehr diesig, als wir an diesem Morgen aufbrachen.
Zwar hatte der Wetterbericht Sonne und klaren Himmel verkündet,
wohl aber nicht mit dem Sand und Staub aus Afrika gerechnet,
die der starke Wind von dort herüber brachte.
Das sollte dann auch am nächsten Tag noch so bleiben.
Die heutige Route führt uns von Iraklio auf der Nationalstraße
90 ca. 80km nach Osten.
Über Agios Nikolaos erreichen wir das erste Ziel, Elounda.
Dort steigen wir auf ein Boot um, das auch gleich zur Rundfahrt um die Insel
Spinalonga ablegt.
Die Venezianer errichteten auf der strategisch wichtigen Insel im späten
16. Jhd. eine Festung.
Weil sie die Bezeichnung "stin elounda" (nach Elounda) nicht verstanden,
bekam die Insel
den Namen Spinalonga, was im Italienischen "langer Dorn" bedeutet.
Ein Fischerboot bringt den Fang nach Hause
Auch hier finden sich, wie überall im Land, Bauruinen.
Neben alten Gemäuern entstehen neue Häuser und Siedlungen.
Schließlich taucht die Insel wie eine riesige Schildkröte aus
dem Dunst auf.
Die Festungsmauern schließen die gesamte Insel ein.
Im Jahr 1715 eroberten die Osmanen die Festung und verschleppten
die 600 bislang dort ansässigen Christen. Die zuwandernden
Muslime erreichten um 1880 eine Zahl von 1100. Als 1903 auf der Insel eine Lepra-Kolonie
eingerichtet wurde, mussten die Türken
die Insel verlassen, nicht zuletzt auch deshalb, weil Kreta inzwischen die Unabhängigkeit
erreicht hatte.
Erst 1967, als wirksame Medikamente gegen Lepra gefunden waren, wurde
die Isolierstation auf der Insel aufgelöst.
Kirche oder Lagerräume?
Der nördliche Zipfel
Die Himmelstür steht offen.
Ostflanke - Es hellt kurz ein bissschen auf...
... um sich gleich wieder einzutüben.
Und damit geht's auch schon wieder zurück zur Anlegestelle.
Hier irgendwo ist mit mein Geldbeutel gestern ins Wasser gefallen - ????
Der kleine See in der Nähe des Hafens ist mit dem Meer verbunden. An
zwei Seiten reihen sich diverse Lokale aneinander.
An den beiden anderen Ufern ragen steile Felsklippen auf , über denen ein
kleiner Park liegt.
Im Südwesten liegt die Fischerkpelle.
Vom Park oberhalb der Klippen hat man einen schönen Ausblick
über den See.
Boote am Steg vor der Fischerkapelle
Gefunden im Park
Zurück im Hafenbereich werden wir vom Werber eines Lokals
direkt am Wasser angesprochen.
Dieses Mal stimmen die Preise, und so beschließen wir, uns den Rest der
Zeit bis zur Abfahrt,
noch was griechisches hinter die Kiemen zu schieben.
Die Wahl war gut getroffen, denn wo die ganze Crew der Reiseleiter Mittag macht,
müssen Preis und Qualität stimmen.
Das sind doch mal anständige Portionen. Und das ganze mit einem halben
Liter Rotem kostete vernachlässigbar mehr
wie die zwei Teller Suppe in Knossos.
Am Hafenbecken sitzen ein paar Angler, aber der Job schien recht mühsam zu sein.
Der linke Kamerad wurde plötzlich sehr flink, als sich seinem Weißbrot-Köder der Feind näherte.
Mit einem Blick auf Zeus und Europa machen wir uns auf den Heimweg zum Hotel.
Und das ist es - oder zumindest ein Teil davon. Neben dem
Hauptgebäude gibt es noch eine ganze Reihe einstöckige "Reihenhäuser"
-
leider muss der Gast seine Koffer dort selber in den ersten Stock hinaufschleppen
und natürlich erst einmal vom Hauptgebäude aus runter
in den Garten. Für Leute mit Kreuzbeschwerden nicht zu empfehlen. Ob die
Zimmer im Haupttrakt den ausgewiesenen 4 * entsprechen,
kann ich nicht sagen, die in den Bunkern jedenfalls nicht so recht. Bei uns
hätte die Balkontür gut die letzte Ölung
vertragen. Das Ding hat so laut gequitscht, dass die halbe Nachbarschaft der
Meinung war, dass nebenan ein Zug hält.
Ansonsten ist es hier angenehm ruhig. Zumindest vor der Hauptsaison,
die hier im April beginnt.
Nachdem im Zimmer ein drittes Bett stand, sind die Reihenhausblocks in der Hauptsache
für
Familien mit Kindern gedacht, da kann's dann schon etwas lauter werden. Ich
weiß das, denn wir haben selber drei.
Vom Hauptbau zur Wiese...
... und weiter Richtung Strand
Ganz da hinten ist das Meer.
Um die Tages- und Jahreszeit hockt hier keiner mehr.