Die Tagestouren sind jeweils in sattem Grün eingetragen - bereits zurückliegende
Strecken in Blassgrün.
Die Reiseziele lassen sich alle zur zusätzlichen Navigation anklicken.
Um die Bucht mit der vorgelagerten griechischen Insel Lesbos
herum bis Küçükkuyu,
dann über einen Pass des Idagebirges mit moderater Höhe und teilweise
ausgefahrener Straße.
Das war ein Teil der heutigen Reiseroute von insgesamt 315 km, die wir heute
zu absolvieren hatten,
denn Troja war das nördlichste Ziel der gesamten Woche.
Nihat gab schon mal Informationen zum Stand der Ausgrabungen
und zur Geschichte weiter.
Im Nacken saß die Ungewissheit ob der Besuch der Ausgrabungen,
die 1871 durch Heinrich Schliemann begonnen wurden,
bei trockner Witterung möglich sein würde, denn für heute war
Regen angesagt.
Noch ist das Wetter sonnig, der starke Wind vom Vorabend hat sich gelegt.
Wir starten zur Fahrt nach Troja.
In dem Küstenort Küçükkuyu (=kleiner Brunnen)
machten wir einen kurzen Zwischenstop an einer ehemaligen Seifenfabrik.
Das Areal wird heute von einer Firma genutzt, die Bioolivenöl anbaut und
vermarktet.
Eine gute Gelegenheit, ein paar landestypische Mitbringsel einzukaufen.
Eine alte Ölkuchen-Spindelpresse steht in Küçükkuyu auf dem Areal
einer alten Seifenfabrik, bei der wir einen kurz Halt einlegen.
In dieser Apparatur wurden Seifen gestempelt und geschnitten
Bei mehr Zeit könnte man die gemütliche Sitzecke für eine
Kaffeepause nutzen.
Doch nein, Troja wartet und es ist noch ein ganzes Stück bis dorthin.
der nette Balkon der Seifenfee
Unterwegs: Station für Verkehrszählung - aufmerksam beobachten drei
Esel die vorbeirollenden Fahrzeuge
Ankuft in Troja -
vom Parkplatz bis zum Pferd - es wurde 1975 von einem türkischen Künstler
errichtet -
ist es ein ganzes Stück auf einer holprigen Straße.
In Troja treffen wir auf einen nahen Artverwandten des Esels, wenn auch nur
nach Homers Erzählungen aus dem 8. Jhd. v.u.Z.
Ein paar Steinwürfe weiter beginnt der Rundweg durch die Ausgrabungen von
Troja.
Von einer erhöhten Plattform aus blickt man auf die Stadtmauer von Troja
6.
Im Vordergrund der später angebaute Ostturm.
Die Gegend gehört zu einem erdbebengefährdeten Gebiet.
Diese Erkenntnis führte angeblich dazu, die Fugen der Mauern nicht schnurgerade
sondern gewellt anzulegen.
Dass die Mauer noch steht, könnte als Beweis dieser Theorie angesehen werden.
Die 6 Meter hohen Befestigungsmauern waren im Sägezahnraster mit Kalksteinen
angelegt.
Als Abschluss befand sich oben noch eine 4m hohe Mauer aus luftgetrockneten
Lehmziegeln.
Die ansonsten geraden Mauersegmente waren am oberen Ende mit Balken bewehrt.
Durch das sich wiederholende Absetzen durch behauene Kantensteine erreichte man trotz
der
geraden Segmente die runde Form der gesamten Mauer.
Überall auf dem Gelände wächst der gelb blühende wilde
Fenchel.
Die getrockneten Stiele verwendete man früher gerne zum Transport des Feuers
vom Prytaneion zum häuslichen Herd.
Der Blick reicht bis an den Hellespont, der die europäische von der
asiatischen Seite der Türkei trennt.
Das Meer ist hier noch relativ breit. Bei Çanakkale soll die Fahrrinne eine
Breite von nur 12 Metern haben.
In östlicher Richtung liegt der Ort Tevfikiye
Ein Bruchstück der Facettendecke des Athena-Tempels
An einem nachgebauten Teil der Stadtmauern wird deutlich, wie sich die Brandkatastrophen
der Antike der Nachwelt überliefert haben.
Ziegel und Fugen haben sich durch die enorme Hitze wie bei gebranntem Ton rötlich
verfärbt.
An dieser Stelle hat sich Heinrich Schliemann in den Jahren von 1871 bis 1895
zusammen mit Wilhelm Dörpfeld
durch spätere Epochen bis auf die Ebene von Troja 1 durchgewühlt.
Die heute als Schliemanngraben bekannte Stelle wurde wohl weniger aus archäologischem
Interesse
als vielmehr auf der Suche nach dem Schatz des Priamos umgegraben. Dabei wurden
darüberliegende
Schichten unwiederbringlich in ihrer Substanz zerstört.
Leider ist heute schon wieder viel Gras über die 4000 Jahre alte
Geschichte von Troja gewachsen.
Nicht nur hier, auch an vielen anderen Stellen.
In der zweiten Stadt von Troja führte dieser Rampe zum Stadttor.
Unterhalb des Feigenbaums rechts, fand Schliemann den "Schatz des Priamos"
Admiral auf Futterpflanze - Diesen Schmetterling gibt es bei uns auch
Tempelanlage aus der Zeit von Troja 8 - Römerzeit
Das Bouleuterion aus der Römerzeit
Die Troja-Eiche wächst nur hier auf einem geografisch eng begrenzten Gebiet.
Die Samenstengel haben gut den Durchmesser eines 2-Euro-Geldstücks.
Die Blätter der Trojaeiche erinnern nur entfernt an die Blätter unserer
Eichen.
Die Inselchen im Vordergrund dürftten türkisch sein - der große
Balken im Hintergund ist die griechische Insel Lesbos