Die Tagestouren sind jeweils in sattem Grün eingetragen - bereits
zurückliegende Strecken in Blassgrün.
Die Reiseziele lassen sich alle zur zusätzlichen Navigation anklicken.
Dank einer gehörigen Portion Rakı fanden wir in dieser
Nacht doch noch etwas Schlaf.
Mit Morgenstimmung vom Zimmerfenster aus war es diesmal jedoch eindeutig nix.
Frühstück, wieder über den Gang, wie beim Abendessen. Die Geräuschkulisse
war anfangs
erträglich, weil noch nicht so viele Leute unterwegs waren. Immer noch
kein Stuhl am Zimmer - hätten wir auch mitkriegen müssen.
Egal wir verlassen dieses schrottige Hotel sowieso bald.
Heutiges Programm - Alles findet in relativ naher Umgebung
statt.
Nach Leder und Schmuck geht es zum Ausgrabungsfeld von Efesus.
In Ermangelung einer Morgeneinstimmung eröffne ich die
heutige Tour floreal. Gefunden habe ich die Gewächse beim Zwischenstopp
am Ledertempel. Nach dem letzten Regen dieses Tages hatten wir von dort auch
einen schönen Blick auf Selçuk.
Links unten die Isa Bey Moschee- daneben die Johannes-Kirche und darüber
die Citadelle
Einmal Schuhe polieren und neue Schuhbänder - hat etwas gedauert, bis
die
richtige Länge gefunden war.
Nach Schmuck und Leder ging es zum Mittagessen nach Çamlık.
Auf der Rückfahrt fuhr Yusuf ganz langsam an einem alten Aqädukt vorbei. Yusuf, teşekür ederim!
Ein alter Aquädukt im Tal neben der Straße von Selçuk nach Çamlık
Das Ausgrabungsareal von Efes liegt etwa einen Kilometer
links ab von der Straße Çamlık - Selçuk, also südlich von Selçuk.
Macht man auf dieser Abzweigung, der Meryem Ana Yolu, nicht an der Ausgrabung
Halt, sondern fährt ca 5 km weiter
auf dem "Mutter Maria Weg", so kommt man zum Haus der Mutter Maria
in den Bergen,
das sowohl eine Kultstätte für Christen wie auch für Moslems
darstellt.
Ähnliches gilt wohl auch für den Brunnen im Bergdorf Şirinçe
Wir machen aber Halt am Ausgrabungsgelände.
Kurz noch schnell für kleine Pinguine, danach gibt es für mehrere
Stunden keine Toilette mehr.
Gleich am Nebeneingang im Süden des Areals befinden sich die Variusthermen,
eine von mehreren Badeanstalten der Ansiedlung.
Auch nach gründlichen Aufräumarbeiten und dem Anlegen von
hölzernen Laufstegen aus Bahnschwellen liegen noch viele schöne Sachen
einfach so im Dreck.
Die Säulen bildeten die Stoa der 165m langen Basilika, die das Bouleuterion
von der Agora im Vordergrund trennt.
Tonröhren dienten als Wasserleitung aber auch als Heizungsrohre. In den
Bädern wurden die
Warmräume durch Heißluft durch Tonrohre (Hypocausten) beheizt.
Östliches Ende der Basilika vor den Variusthermen
Die Staatsagora gegen Westen
Überall Museumstiger
Mittelteil der dreischiffigen Basilika
Ionisches Kapitell aus der Nähe
Agora gegen Süden
Das Bouleuterion - der Tagungsraum für den Stadtrat
Ionische Kapitelle mit Stierkopfdarstellungen am Bouleuterion
Zugang zum Bouleuterion
Gleich links neben dem Bouleuterion befand sich das Prytaneion, der Sitz der
Stadtverwaltung.
Meist brannte hier auch das heilige Feuer der Göttin für den heimischen
Herd, Hestia.
Diese Straße mit Marmorbelag führt hinunter zum Domitianplatz. Am
unteren Ende der Mauer links, steht dieser Stein.
Man vermutet, dass hier wohl irgendwo eine Art Sanitätsstation war.
Vom Domitiantempel ist nicht mehr viel übrig geblieben. An das mehrgeschossige
Bauwerk erinnern nur noch die beiden Säulen in der Bildmitte.
Blick zurück nach Osten Richtung Basilika
Nike, die Siegesgöttin, fliegt immer noch mit dem Siegeskranz. Das Relief
steht im Westen des Domitianplatzes.
Heimische Gattung: die
"Domitian-Katze"
Kuretenstraße Richtung Celsus-Bibliothek
Trajansbrunnen
Die öffentlichen Toiletten neben den Scholasticathermen
Im kleinen Teich in der Mitte des Latrinen-Etablissements hielt man Frösche,
damit man ...
In Japan, hat man mir erzählt, kommen "Störgeräusche"
auf den Toiletten aus dem Lautsprecher.
Scholasticathermen
Celsusbibliothek
Mosaik vor den Hanghäusern
Die noch nicht überdachten, neuausgegrabenen Hanghäuser -
vor einem Jahr sah es hier noch ganz anders aus
Kuretenstraße fernost
Hier stand das Bordell
Was vom Hadrianstempel gegenüber dem Bordell noch übrig ist
Christliche Symbole am Ende der Kuretenstraße neben dem Hadrianstempel
Celsusbibliothek - rafiniert durchdachte Architektur
Die Celsus-Bibliothek in Efesus aus dem frühen zweiten Jhd. u. Z., die
von Tiberius Iulius Aquila Polemaeanus zu Ehren seines Vaters errichtet wurde.
In den vier Nischen im unteren Teil des zweigeschossigen Bauwerks stehen weibliche
Figuren,
welche die Tugenden von Celsus Polemaeanus verkörpern sollen:
Sophia = Weisheit, Arete = Vortrefflichkeit, Ennoia = Urteilskraft und Episteme
= Sachverstand
Nach der Freilegung (1905-06) der Bibliothek, in deren Unterbau auch die Grabkammer
des Celsus liegt,
wurde die Fassade von 1970 - 78 durch den österreichischen Architekten
F. Hueber und den deutschen Archäologen M. Strocker wieder aufgebaut.
Die besterhaltene allegorische Darstellung der "Vortrefflichkeit":
Arete
Das Südtor der Handelsagora gestiftet von den vom Kaiser freigelassenen
Sklaven Mazaeus und Mithridates
Am Rand der Marmorstraße findet sich dieser "Wegweiser".
Man vermutet, dass es den vom Hafen Kommenden den Weg zum Bordell zeigen
sollte.
Das große Theater
Die Arcadiane vom Theater zum Hafen
Theater vom Gymnasion aus
Von der Marmorstraße her betritt man das Theaters auf Höhe der
Orchstra das erste Mal mit einem "Ohhh! Wau!"
Man beachte die Leute in der Panoramamitte im oberen Drittel!
Das Panorama bietet einen Blickwinkel von über 270°!
Rundblick vom linken Ende des Theaters nach Süden (200°)
Eingang von der Marmorstraße her
Rundblick von 160° von der obersten erreichbaren Reihe. Das ist da, wo
im vorigen Panorama die Leute saßen.
Dahinter ist ein Zaun, weiter hinauf kann man also nicht.
Die Stadtmauer ging bis zu dem spitzen Berg in der Mitte,
davor der ehemalige Hafen und die Hafenstraße, die Arkadiane, welche
damals sogar schon beleuchtet war.
Rechts neben dem Theater erstreckt sich bis zu der Baumreihe das Gelände
des Theater-Gymnasions.
Wir machen uns langsam auf den Rückweg zum Bus, schauen uns dabei aber noch diverse Sachen an.
Der Weg im Norden der Handelsagora war vor einem Jahr noch nicht beplankt.
Wir haben uns vorgenommen, in diesem Jahr die Hanghäuser zu besichtigen. Was man hier sieht, ist unglaubliche 2000 Jahre alt!
Wandmalereien im "Musenzimmer"
links Euterpe die Muse der Lyrik und des Flötenspiels und rechts
Klio die Muse der Geschichtsschreibung
Überblick über diese Wohneinheit
Bodenmosaik - Poseidon und eine Nereide
Handelsagora und Marmorstraße
Nach dem Besuch der überdachten Hanghäuser öffnet sich dieser
wunderschöne Prospekt des gesamten nördlichen Teils der Ausgrabung.
Die Wasserfläche ganz links deutet die Lage des ehemaligen Hafens an.
nach rechts folgen die Hafenthermen?, Serapieion?
die Handelsagora, davor die Fassade der Celsusbibilothek, anschließend
die Marmorstraße und dahinter das große Theater.
Ganz rechts, unterhalb der Hanghäuser liegt das Freudenhaus.
Tor in der Kuretenstraße mal ohne Leute und nur ganz kurz ohne Japaner
immer diese kopflosen Römer!
Der Polliobau mit Brunnen am Domitianplatz
Domitianbrunnen gleich neben den Resten des Domitiantempels
Die Schatten der Säulen an der Basilika werden langsam länger.
Wir sagen dem Ausgrabungsgelände Ade.
Auf dem Weg zum letzten Hotel wieder das übliche Verkehrschaos in
Kuşadası-City
Nihat meint, dass hier keiner so richtig weiß, wie ein Kreisverkehr
funktioniert.
Ich glaube, Nihat hat recht!
Hotel Ephesia im Süden von Kuşadası - sieht nicht schlecht aus
DENKSTE!
Nix Meerblick, nicht einmal Landblick - nur Mauerblick auf das Nachbarhotel
in 5m Entfernung und BRRrrrrrBRrrrrrr
tausend brummende Lüfter von Klimaanlagen und der Küche aus dem
Untergeschoss.
Geil, wenn man hier nichtsahnend zwei Wochen Erholungsurlaub gebucht hat
und dann sowas vorgesetzt bekommt.
Das Geld für die Balkons hätten die sich sparen können, da
setzt sich niemand freiwillig raus!
Hallo, da bist du nach einer Stunde fix und fertig mit den Nerven - oder taub!
Also wieder nix mit Fenster offen lassen. Aber es sind ja nur noch diese
und die halbe kommende Nacht,
denn da heißt es dann um 1 Uhr 30 aufstehen - Transfer zum Flugplatz
- und ab nach Hause.
Wo war noch der Rest von unserem Rakı?
Natürlich! Dass wir daran aber auch nicht gedacht haben.
Im Sommer kann man natürlich die Fenster zu und die Klimaanlage an machen!
BRRrrrrrBRrrrrrr
Wir brummen zurück, jawoll!
Zum Trost - wenigstens das Essen war gut und in entspannter Atmosphäre
zu genießen und -
es gab einen Stuhl im Zimmer und sogar zwei auf dem Balkon. Wofür die
wohl nebst Tischchen gedacht waren?